Vielen, vielen Dank für die vielen Geburtstagwünsche. Der
erste war Rainer aus Kettwig, der letzte Wolfgang aus Neuseeland. Die Nachricht
kurz vor Mitternacht kam ja auch vom anderen Ende der Welt. Ganz besonders möchte ich mich aber bei einer
Familie für die lieben Worte bedanken. Ihr habt die Vier aus Mazedonien schon in meinen Beiträgen oder in meinem Blog
„ausserdienst.blogspot. de“ kennengelernt. Sashko
Gjorgjievski schrieb: „Der Geburtstag kommt jedes Jahr, aber Freunde wie du
kommen nur einmal im Leben. Wir sind so froh, dass du in unser Leben gekommen
bist. Alles Gute zum Geburtstag, Herr Klein.“ Wir sind uns Mitte letzten
Jahres begegnet.
Jetzt bin ich mit 65, ein richtiger Rentner, obwohl ich ja
schon seit drei Jahren zu Hause bin. Polizisten dürfen ein bisschen früher in Rente
gehen, weil wir in unseren Dienstjahren gegen „Tiger und Löwen“ gekämpft haben,
obwohl es bei mir 21 Jahre in der Pressarbeit eher gegen Papiertiger ging.
Und für die mazedonische Familie Gjorgjievski kämpfe ich noch gerne als
Pensionär weiter, gegen kranke Systeme, Verwaltungshürden oder verrückte
Regularien, erst am vergangenen Mittwoch noch in einer Krankenhausverwaltung.
Leider habe ich dieses Mal verloren. Der kleinen fast blinden Sara (9) wurde in
einer Klinik die Behandlung verwehrt,
weil die Kostenübernahme nicht geklärt ist. Der Vater hätte sogar die
Untersuchung selbst bezahlt trotz seiner beschiedenen finanziellen
Möglichkeiten. Das musste ich der Familie mitteilen, die trotz eines Termins im
Wartezimmer ausharrte. Ihre Mutter weinte bitterlich, ihr Vater war
fassungslos. Ich hätte mitheulen können, so entwürdigend und deprimierend war
diese Situation. Wie geprügelte Hunde sind wir vom Klinikgelände geschlichen,
fanden erst wieder Trost bei der McDonald’s Kinderhilfe im „bunten Schloss“ im
Grugapark, wo viele kleine kranke Kämpfer mit ihren Eltern und Geschwister
wohnen. Sashko und Olivera haben im letzten Jahr alles aufgegeben. Ihre Heimat,
ihre festen Arbeitsstellen, ihre Familie und Freunde. Verlassen für Ihre schwer
kranke Tochter Sara, damit sie hier die besten Heilungschancen hat. Unter der
jetzigen Situation leidet auch Marko, ihr kleiner siebenjähriger Bruder. Sashko
benötigt im Moment nur eine feste bescheidene Arbeitsstelle. Er ist flexibel,
lernt fleißig deutsch, spricht hervorragend englisch, hat tolle Umgangsformen, möchte
keinem auf der Tasche liegen, schon gar nicht dem Staat.
Mein Geburtswunsch ist es, dass wir diesen Kampf gegen die Krankheit von
Sara gemeinsam gewinnen werden, dass wir schnell eine Arbeitsstelle für Sashko
finden, dass es der kleinen Familie Schritt für Schritt besser geht. Dafür lege ich auch gerne meinen Indianerschmuck
an, denn die Ureinwohner Amerikas waren mir schon immer sympathischer als die
Cowboys. Eine Arbeitskollegin sagte bei Problemvorgängen:“ Gib’ Uwe den Fall,
der beißt sich fest.“ Ja, mache ich mit Leidenschaft, wenn es um Ungerechtigkeiten,
Ignoranz, Inhumanität geht.
So, und jetzt freue ich mich auf das nächste Lebensjahr.
Wir werden von Saras Mama fotografiert
Das Symbol auf Saras Brust sagt alles. Das Foto hat der kleine Marko gemacht
P.S. Am Freitag, den 16.3.2018, um 17.00 Uhr, führe ich eine
Gruppe durch das schönste Haus von Essen, dem bunter Hundertwasserhaus der
McDonald’s Kinderhilfe. Bei diesem Termin sind noch Plätze frei. Wer als etwas
über die Stiftung der Kinderhilfe, Geschichten von Familien von den dort auf
Zeit wohnenden Familien hören oder ein Blick in das phantastische Kunstwerk
werfen möchte, schreibe mit eine persönliche Nachricht.
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