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Sonntag, 8. Oktober 2017

Tiergottesdienst in Neviges



  „Es werden mehrere Jahrtausende von Liebe nötig sein, um den Tieren ihr durch uns zugefügtes Leid heimzuzahlen!“ Wer könnte das gesagt haben? Ein radikaler Tierschützer? Ein durchgeknallter Ökologe? Nein. Es war Franz von Assisi vor fast 800 Jahren. Franziskus gehört zu den beliebtesten Heiligen der katholischen Kirche.
An vielen Orten gibt es ihm zu Ehren jeweils in den ersten Oktoberwochen Tiergottesdienste. In einer der größten Kirchen der Welt, in der New Yorker St. John the Devine, finden sich zu dieser Messe Tiere von A – Z ein, vom Adler bis zum Zebrafinken. Auch Kamele und Elefanten hat man in der Upper West Side in Manhattan schon gesehen.
Ganz so riesig ging es gestern in Neviges nicht zu. Vor dem riesigen Dom, der von außen eher an einen Bunker erinnert, fanden sich rund 50 Tierbesitzer samt vierbeinigem Anhang trotz Dauernieselregens ein. Hunde, Katzen, Häschen und ein Meerschweinchen. Eine Familie aus Kettwig reiste mit ihrem Airdale Terrier „Barni“ an - plus Pilgerstab aus Goch. Mit ihm geht es für ein Jahr per Wohnmobil zu vielen Pilgerstätten Europas. Zwergpinscher „Sparki“ mit seinen großen Ohren und Frauchen lauschten den Worten des Pfarrers, der immer wieder den heiligen Franziskus zitierte. Er war Patron der Armen, Blinden, Lahmen, Strafgefangenen, Sozialarbeiter und Schiffbrüchigen; außerdem dient er als Vermittler zwischen den unterschiedlichen Religionen und der Tiere (!). Am Ende des Gottesdienstes erteilte der Geistliche allen Tieren einzeln den Segen,  wobei ich mir sich sicher bin, ob alle dies auch verstanden haben. Dafür waren dann eher Frauchen und Herrchen zuständig. Oder Opa und Enkel aus Langenberg, die gleich mit vier Tierkörbchen  kamen. („Wir hätten auch noch mehr mitbringen können“).
Zurück zum Anfangszitat. Franz von Assisi sollte recht behalten. Gerade heute wird den Tieren das Leid angetan, das der Heilige im 12. Jahrhundert prophezeite. Ein Blick in die Massentierhaltung genügt.
  

Fotos © Uwe Klein




 Der Glockenturm des Doms erinnert an einen Tierkopf

 "Sparki" mit den großen Lauschern

 Opa mit Enkel aus Langenberg mit 2 Katzen, 1 Häschen und 1 Meerschweinchen

 Wort und Gesang 

 Hinten scheint es interessanter zu sein

 Der Pilgerstab geht für ein Jahr auf Reisen


 Nasser Segen

 Der Fotograf lenkt ab

 Segen für den Bochumer Pekinesen

 ...für Opas Katze

 Der Pfarrer geht in die Knie

 Der Beagle schnuppert am Kreuz

 Schnappschuss für das Familienalbum

 Die Pilger aus Essen-Kettwig

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