In den späten
Abendstunden habe ich durch die Polizeiseelsorge erfahren, dass mein
Düsseldorfer Polizeifreund Klaus Dönecke (61) gestern gestorben ist. Für mich
ein Schock. Erst vor ein paar Wochen haben wir ihn mit einer kleinen Delegation
der International Police Association (IPA) Essen besucht. Er ermöglichte uns
eine Besichtigung der jüdischen Synagoge und Gemeinde in der Landeshauptstadt.
Dort hatte er auch sein „neues“ Büro als Pensionär bezogen, das er uns voller Stolz
zeigte, um weiterhin die Nazi-Verbrechen der Düsseldorfer und Essener Polizei
zu erforschen, was er schon viele Jahre in seiner Dienstzeit getan hat. Klaus
sah auf den ersten Blick mit seinem riesigen Schnauzbart mürrisch aus. Falsch
gedacht. Er war ein netter Kerl, der, frei nach Herman van Veen, „seinen Mund
auftut, der Gesten gegenüber kühl und brüllt, wenn's ihm danach zumut“. In ihm
steckte ein feiner und freier Geist, der oft in Polizeikreisen belächelt, aber
auch ob seiner hohen politischen Anerkennung beneidet wurde. Er war der erste
Polizist, der in Uniform in der jüdischen Gedenkstätte „Yad Vashem“ in Israel
auftreten durfte. Ich hätte ihm noch viele Jahre gegönnt, in Fortsetzung seines
Lebenswerks und natürlich privat als Rentnerkollege mit seiner Familie.
Lieber Klaus, Deine
polizeihistorische Leistung nimmt dir keiner mehr. Du wirst in guter Erinnerung
bleiben. Mach' es gut mein Freund...
© uk-Foto: Das Foto
von Klaus „schoss“ ich bei unserem letzten Treffen
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