Rainer Wendt, Vorsitzender der kleineren Polizeigewerkschaft
und CDU-Mitglied, war Gast in fast jeder Talkrunde, wenn es um das Thema Sicherheit
ging. Warum eigentlich immer wieder (dieser)
Gewerkschafter und keine Polizeiverantwortlichen aus den Ministerien? Diese Frage
habe ich mir oft gestellt. Meine Vermutung: Die letzteren tauchen gerne mal ab
und überlassen das Feld der Öffentlichkeitsarbeit den Arbeitnehmervertretern,
gerade wenn es um brisante Sicherheitsfragen geht. Die müssen auch nicht immer
politisch korrekt sein. Wendt ist das beste Beispiel dafür. Von polizeilicher Selbstkritik
keine Spur. Und der für Gewerkschaftsaufgaben freigestellte Hauptkommissar kann
ganz gut austeilen. Das kriegt die Justiz auch schon einmal öffentlich ihr Fett
weg. Er war in jedem Polizeithema so genannter Experte. „Der nimmt kein Blatt
vor den Mund“, sagte mir einmal ein Journalist, “und andere kriegen wir nicht
so leicht vor die Kamera.“
Jetzt holt den “Law and Order – Gewerkschafter“ sein eigenes
„geldgieriges“ Fehlverhalten auf den Boden der Tatsachen zurück. Da für die
meisten Bundesbürger die Rollenverteilung innerhalb der Polizei nicht klar ist
(sein kann), hat der Boss der kleineren Polizeigewerkschaft
(DPolG) der Polizei als Exekutivorgan des Staates und seiner eigenen
Gewerkschaft einen Bärendienst geleistet, flankiert von den Verantwortlichen des NRW-Innenministeriums. Politisch
dümmer als die Polizei erlaubt.
Rainer Wendt (60) seit 10 Jahren Vorsitzender der Polizeigewerkschaft im Deutschen Beamtenbund (Foto: Wikipedia)
Treffer, versenkt!
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