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Donnerstag, 17. März 2016

Danke,Landgericht Hannover



Die Gerichte werden häufig wegen ihrer milden Urteile kritisiert. Die Bild titelte vor Jahren „Saustall Justiz“. Manche Strafkammern werden von Ermittlern hinter vorgehaltener Hand „Herz-Jesu-Kammern“ genannt. In diesem Fall muss ich dem Landgericht Hannover ein großes Lob aussprechen. Es hat heute ein Urteil gesprochen, das den Anspruch „im Namen des Volkes“ genügt. Zwei Männer (31,25) und ein Frau (24) erhielten hohe Haftstrafen. Die Anklage: versuchter Mord und Brandstiftung. Der Älteste muss acht, sein jüngerer Mittäter sieben und die Frau vier Jahre hinter Gitter. Sie hatte die beiden Männer zu einem Flüchtlingsheim gefahren, wo sie einen Brandsatz in ein Fenster schmissen. Nur durch Zufall gab es keine Verletzten und Toten.  Der Richter ließ keinen Zweifel an der fremdenfeindlichen und rassistischen Gesinnung des Trios: "Wenn man Ihr Gedankengut zusammenrührt, würde eine Suppe herauskommen, die die Fratze des Nationalsozialismus zeigt." Das jetzige Urteil ist eine deutliche Warnung an ähnlich Denkende.
Nur etwa 100 Kilometer vom Tatort entfernt liegt die Gedenkstätte und ehemalige Vernichtungsstätte Bergen-Belsen in Niedersachsen. Dort hätte sich das Trio anschauen können, was Verblendete im Namen des Deutschen Volkes angerichtet haben. Insgesamt 52 000 KZ-Häftlinge aus vielen Ländern Europas kamen im Lager um oder starben unmittelbar nach der Befreiung an den Folgen ihrer Haft,  darunter auch die 15-jährige Anne Frank. Danke, Landgericht Hannover für dieses Urteil.


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