Deutschland in den 1950er-Jahren. Spießig, miefig,
unpolitisch, sexualfeindlich. Wirtschaftswunderzeit. Das Eigenheim war vielen
wichtiger als die geschichtliche Aufarbeitung. In Spitzenämtern der Politik und
von Unternehmen befinden sich ehemalige hochrangige Nazis und
Schreibtischmörder. Selbst in der CDU-Adenauer-Ära saß mit Hans Globke einer,
Chef des Bundeskanzleramtes und Mitverfasser der Nürnberger Rassegesetze. Die
Verfolgung dieser Verbrecher geschieht nur halbherzig, wenn überhaupt. Oft
decken sich die Eliten gegenseitig. Der damalige Generalstaatsanwalt Fritz
Bauer, schaltet, unter
Umgehung der deutschen Sicherheitsbehörden, den israelischen Geheimdienst ein,
um einen der größten Naziverbrecher (Adolf Eichmann), der nach Argentinien
geflohen war, dingfest zu machen. Eigentlich Hochverrat. Von dieser Zeit
erzählt der Film – ein Politthriller.
Fritz Bauer wird von Burghart Klaußner, sein junger homosexueller
Staatsanwalt von Ronald Zehrfeld dargestellt. Daneben spielen viele bekannte hochkarätige deutsche Schauspieler. Alle sind
große klasse, ebenso das Szenenbild, die Ausstattung, die Maske. Wir Älteren
erkennen vieles wieder, selbst die wunderschönen Autos.
Es ist einer der besten Filme, den ich seit langem gesehen
habe. Gestern war Premiere in der Essener Lichtburg. Die Zuschauer waren begeistert. Unbedingt anschauen….
Foto: Die beiden Hauptdarsteller Burghardt Klaußner (mit Mikrofon) und Ronald Zehrfeld nach der Filmvorstellung auf der Bühne der Lichtburg
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