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Montag, 21. September 2015

Einwanderer - eins zwei g’suffa…



Die US-Amerikaner konnten sich mit den ersten deutschen Armutsflüchtlingen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts zunächst nicht anfreunden. Die Einwanderer wohnten in Problemvierteln („Dutchtown“),  waren zumeist ungebildet, sehr laut, schlossen sich zu Gesangs- und Kegelvereinen zusammen und  - tranken viel, viel Bier. Und manche sprachen sogar über zwei oder drei Generationen hinweg auch nicht die Landessprache.

Das Ansehen der Deutschen besserte  sich im Laufe der nächsten Jahrzehnte, auch durch die Deutschen jüdischen Glaubens, die aus dem Nazi-Deutschland flüchteten. Die waren meist sehr gut ausgebildet und viele gehörten später zu den US-Eliten.  

Jedes Jahr feiern die Deutschamerikaner Ende September, fast mit Beginn des Münchener Oktoberfestes, in New York ihre traditionelle „Steubenparade“. Da marschieren die Teilnehmer in Tracht und Blasmusik über die Fifth Avenue. Anschließend geht es in den Central  Park. Geschlossene Gesellschaft. Da fließt das Bier in Strömen und „die Musi spielt auf“.

2009 bei einem meiner New York-Aufenthalte bekam ich einen persönlichen Eindruck vom deutschen Fest. „Oh man,“ dachte ich, “hoffentlich denken die Amis nicht, alle Deutschen tragen Dirndl, Lederhosen und trinken Unmengen Bier.“

Und ich erinnere mich jetzt, dass die Stadtoberen von München in diesem Jahr die Flüchtlinge nicht mit den Besuchern des Oktoberfestes konfrontieren wollten. Gute Entscheidung. Die Asylsuchenden hätten einen Schock fürs "neue" Leben bekommen. Eins, zwei g’suffa.

(c) uk-Fotos:  Und manchmal geht es voll in die (Leder-) Hose...



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