Wir sind uns fast jeden Samstag begegnet. Bei uns im Wohnzimmer auf der Couch. Jörg Bartel und ich. Zugegeben nie persönlich. Ein Ritual. Ich las samstags mit Begeisterung die Kolumne zum Wochenende „Kolumbus & Co“ von dem Kulturchef der Neuen Ruhr-/ Rhein Zeitung (NRZ). So lernte ich ihn, seine Tochter, seinen Sohn, seine Frau, seine Eltern, seine Katzen, seine Garage und die Olivenbäume in Apulien kennen. Oft erkannte ich mich in seinen Gedanken wieder.
Ich kannte ihn auch persönlich aus den 1980er-Jahren. Er war junger Polizeireporter in der NRZ-Lokalredaktion, ich war junger Leiter der Pressestelle der Essener Polizei. Wir haben fast täglich miteinander gesprochen. Telefonisch. Es gab noch keine Faxe, Computer, Tablets, Smartphones, E-Mails.
So lernte ich Jörg Bartel schätzen. Seine Fairness, seine journalistische Gelassenheit, seine Sprache, seinen Schreibstil, seinen satirischen Humor. Aus einer profanen Polizeimeldung konnte schon mal eine Glosse werden, aus einem gestohlen Sitzmöbel wurde dann „ Der Stuhlgang“. Das gefiel mir.
Dann trennten sich beruflich unsere Wege. Die Seelenverwandtschaft blieb bestehen, nicht nur durch meine samstägliche Lesestunde mit ihm auf der Wohnzimmercouch.
Das Tröstliche. Jörg Bartel wird in seinen Geschichten weiterleben.
Foto: Er hätte bestimmt eine diebische (!) Freude daran gehabt, wenn ich als Ex-Polizist klaue. Das tue ich jetzt für meinen Rentnerblog. Ein wunderbares Foto von dem Fotografen Ulrich von Born. Es zeigt Jörg Bartel mit seinem geliebten Kater Indiana Jones.
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