Polizisten haben Logenplätze des Lebens. Neben besonderen Ereignissen kommen sie Menschen sehr nahe, die man sonst nur aus den Medien kennt. Politikern, Schauspielern, Unternehmern, Sportlern und sonstigen Promis. Bei mir waren es u. a. Gustav Heinemann (Bundespräsident), Willy Brandt (SPD-Vorsitzender und Bundeskanzler), Franz-Joseph-Strauß (CSU-Bundeskanzlerkandidat), Rainer Barzel (CDU-Bundeskanzlerkandidat), Richard von Weizäcker (Bundespräsident), Karl Carstens (Bundespräsident),Hans-Jörg Felmy (Kommissar Haferkamp - Tatort) Berthold Beitz (Krupp) oder Toni Schmücker (VW Chef).
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Fußballnationalmannschaft der DDR 1974
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Heute übergab der Essener Polizeipräsident Frank Richter dem Krupp Archiv einen Fußball mit den Unterschriften der brasilianischen Nationalmannschaft von der Weltmeisterschaft 1974. Essen war zwar kein Spielort, aber das Team im Touring Hotel, das Krupp gehörte, an der Frankenstraße untergebracht. Den Ball hat vor 48 Jahren ein Polizist signieren lassen. Darunter die Unterschrift von Pelé, dem damals besten Spieler der Welt. Der Ball wurde jetzt zufällig im Keller der Rellinghauser Wache an der Frankenstraße entdeckt, restauriert und feierlich dem Archiv-Chef von Krupp übergeben. Hier geht's zur Presemeldung: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/11562/5186418
Bei der WM 1974 war ich auch dabei. Und zwar im neuen Dortmunder Stadion. Es spielten im Halbfinale Brasilien gegen Holland. Meine Kollegen und ich standen direkt vor einer brasilianischen Fangruppe. 90 Minuten Samba. Holland gewann und wurde unser Endspielgegner.
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Fußballnationalmannschaft von Zaire 1974
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In meinem Keller schlummert auch eine sportliche Erinnerung im Nachlass meiner Eltern. Im legendären Parkstadion in Gelsenkirchen spielten bei der WM 1974 zwei andere Mannschaften, die aus Zaire und der DDR. Hier machte mein Vater - Polizeihauptmeister Walter Klein - Dienst und ließ die Spieler beider Mannschaften in einem Album unterschreiben. Darunter ist auch die Unterschrift von Jürgen Sparwasser, der in der DDR zum Volkshelden wurde, weil er das Siegtor zum 1:0 gegen unsere Mannschaft – den damaligen Klassenfeind aber späteren Weltmeister - schoss.
In dem Familienalbum ist noch ein anderes polizeiliches Highlight mit polizeilichem Bezug verewigt.
Zwei Jahre vorher wurde mein Vater als NRW-Polizist zu den Olympischen Spielen nach München abgeordnet. Sag ich doch immer: Polizisten haben Logenplätze des Lebens.