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Sonntag, 27. Januar 2019

Holocaust - Gedenktag


Deutsche ermordeten Deutsche und Menschen in ganz Europa. Der Grund: Sie hatten nach den Vorstellungen der damaligen Machthaber einen anderen Glauben als die übrigen Einwohner. 6 Millionen Frauen, Männer und Kinder mussten deshalb sterben. Viele schauten weg oder machten mit. Heute ist internationaler Holocaust-Gedenktag. Der Begriff stammt aus dem griechischen und bedeutet „vollständig verbrannt“. Die Menschen wurden nicht nur verbrannt. Sie wurden erschossen, vergast, erschlagen, zu Tode gespritzt. Mir ist eine Beschreibung aus dem Buch „Der SS-Staat“, das wir im Geschichtsunterricht gelesen haben, nicht aus dem Kopf gegangen: „Ein SS-Mann reißt einer Frau jüdischen Glaubens das Baby aus dem Arm und schlägt es mit dem kleinen Kopf gegen die Häuserwand.“
Heute ist der Holocaust-Gedenktag. 74 Jahre nach dem Tag der Befreiung des Konzentrationslagers in Auschwitz. Alleine in diesem Lager mit den zahlreichen Außenlagern wurden bis zu 1,5 Millionen Menschen bestialisch getötet. Jedes Jahr wird den Opfern gedacht. In Israel heulen heute um zehn Uhr für zwei Minuten die Sirenen. Das Leben kommt zum Stillstand, in den Straßen bleiben Passanten stehen, Autofahrer halten ihren Wagen am Straßenrand an, um im Stillen den Opfern des Holocaust die Ehre zu erweisen. Alle Fahnen wehen auf Halbmast.
Und was verbindet die Menschen in Israel und Deutschland? Das Trauma der Opfer und Täter über Generationen hinweg. Und allen meinen Landsleuten, die sagen, was habe ich damit zu tun, sage ich. Wenn ihr Deutschland liebt, wenn ihr gerne hier lebt, tragt ihr, wenn auch keine persönliche, aber eine historische Verantwortung – für immer. Das gilt übrigens auch für Menschen, die später aus anderen Ländern zu uns gekommen sind. Dem aufkeimenden Antisemitismus muss entschieden begegnet werden.
P.S. In meiner Heimatstadt wurden 2500 Essener jüdischen Glaubens ermordert.

Mittwoch, 2. Januar 2019

Emil und Uwe im SEK-Boot

Die schönsten Neujahrsgrüße habe ich jetzt von Emils Familie aus Ansbach bekommen. Die Fünf habe ich im letzten Jahr bei der McDonald's Kinderhilfe kennengelernt. Emil wurde in Essen im Protonenzentrum über viele Wochen behandelt. Seine Eltern und seine zwei kleineren Geschwister wohnten in dieser Zeit im Hundertwasserhaus der Stiftung. Mit ihm und anderen kranken Kindern habe ich das Polizeimuseum der International Police Association besucht. Aber auch sonst lauschte der kleine Junge aus Mittelfranken aufmerksam meinen Polizeigeschichten.
So erhielt ich kurz nach seiner Abreise im Mai folgende Nachricht von seinem Vater. Emil hat seine Schwester geschimpft, weil sie seinen Kuschelhund mit in die Küche gebracht hat: „Der muss doch oben bleiben, damit kein Einbrecher den Fernseher klaut!“ Papa Michael: „Emil, den Fernseher holt doch kein Einbrecher!“ Emil: „Doch, das hat der Polizist im Zauberschloss erzählt.“ Dreimal dürft ihr raten, wer der Polizist im Zauberschloss war. Als junger Schutzmann hatte ich mal einen Dieb festgenommen, der nachts mit einem gestohlenen Fernseher durch die Essener Innenstadt marschierte. Und jetzt hat Emil noch einen drauf gelegt. Papa Michael schrieb: „Als sich abzeichnete, dass Emil bei der vierten Chemorunde viel länger als geplant im Krankenhaus bleiben muss, war er untröstlich. Als Belohnung für seine Ausdauer wurde ihm aber ein Playmobil-SEK-Schlauchboot in Aussicht gestellt. Emil biss die Zähne zusammen und bekam das Boot. Nach dem Zusammenbau mussten die beiden Einsatzkräfte Namen bekommen. Emil hatte sich das schon überlegt, wie sich herausstellte: Der erste heißt natürlich Emil, der zweite Uwe Klein!“ Liebe Grüße und ein gesundes, fröhliches neues Jahr! Michael mit Steffi, Tilda, Clara und natürlich Emil. Da wird das Herz des alternden Ex-SEK-Mannes ganz weich. Künftig werden Emil und ich gemeinsam auf Verbrecherjagd gehen.Und hier könnt ihr unsere erfolgreiche Festnahme im Film anschauen.https://www.youtube.com/watch?v=s9BSqDCXVu8